Hebelzertifikate – Chance und Risiko

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Mit einem Hebelzertifikat lassen sich verschiedene Philosophien hinsichtlich der erwarteten Börsenentwicklung verwirklichen. Der Anleger kann mit einem solchen Produkt entweder auf steigende oder fallende Kurse setzen. Gleichzeitig bietet sich mit einem Hebel-Zertifikat aufgrund der geringen Stückelung die Möglichkeit, schon mit einem überschaubaren Einsatz überdurchschnittliche Erträge zu realisieren, wobei aber auch immer die Möglichkeit des Totalverlustes im Raum steht.

Geht der Anleger von steigenden Kursen aus, so investiert er in einen Call, der je nach Emittent auch Mini-Future, Long-Zertifikat oder ähnlich heißen kann. Bei einem Engagement in einen Call muss der Anleger jedoch nicht die gesamte Summe des zugrundeliegenden Wertes aufbringen, sondern nur die Differenz zwischen dem aktuellen Kursniveau und dem vor Ausgabe des Zertifikates festgelegten Finanzierungslevel unter der Berücksichtigung des vorgegebenen Bezugsverhältnisses. Der Restbetrag, also der Betrag zwischen Finanzierungslevel und 0, wird dem Anleger als Kredit durch die Emittentin des Zertifikates gewährt. Dafür und für ihre Personal- und Verwaltungskosten berechnet die Emittentin ein Aufgeld, beziehungsweise ein Abgeld, wenn es sich um ein Put-Zertifikat handelt.

Der Finanzierungslevel, auch Strike genannt, ist gleichzeitig die Untergrenze, die ein Call erreichen kann, ohne wertlos zu werden. Fällt der Basiswert darunter, verfällt der Call wertlos. Daraus folgt, dass bei einem Basiswert von z. B. 1000 Euro, einem Bezugsverhältnis von 1:100, einem Aufgeld von 10 Euro und einem Strike von 500, das Hebelzertifikat 5,10 Euro kostet. Steigt jetzt der Basiswert auf 1100 Euro, also um 10%, so steigt das Hebelzertifikat auf 6,10 Euro. Das entspricht einem Zuwachs von rund 19,6%.
Im Unterschied zu einem Optionsschein besteht darin, dass bei einem Hebel-Zertifikat der Zeitwertverlust aufgrund der “unendlichen” Laufzeit des Zertifikates vernachlässigbar ist.

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