Geschlossene Fonds sind ein Finanzvehikel, um zur Durchführung eines größeren Projektes die benötigte Summe einzusammeln und zur Verfügung zu stellen. Geschlossene Fonds werden auch mit dem angloamerikanischen Begriff Closed-end Funds bezeichnet, da sie von Anfang an mit einem Endzeitpunkt versehen sind, an dem die Rückzahlung der investierten Summe vorgenommen wird.
Dieses ist ein Unterscheidungskriterium den offenen Fonds gegenüber.
Auch unterscheiden sich geschlossene Fonds von offenen Fonds dadurch, dass sie nur in einem bestimmten Zeitraum, dem Platzierungszeitraum, zu erwerben sind und in der Regel nicht börsentäglich zu kaufen oder zu verkaufen sind. Nach dem Platzierungszeitraum können keine neuen Anteile mehr gezeichnet werden, da der Fonds dann geschlossen wird.
Durch die Schließung des Fonds ergibt sich der nächste Unterschied für den Investor. Während der Anteilseigner eines offenen Investmentfonds reiner Investor bleibt, wird der Anleger in einen geschlossenen Fonds zu einem Unternehmer. Die Zeichnung seines Anteils, zumeist zwischen 5000 und 100.000 Euro zuzüglich einem Aufgeld von bis zu 5%, entspricht der Kapitaleinlage eines Kommanditisten in einer Kommanditgesellschaft.
Hieraus entspringt auch eines der Risiken der Anlage, da im Falle eines Liquiditätsmangels der Kommanditist einer Nachschusspflicht unterliegt.
Geschlossene Fonds werden vornehmlich zur Realisierung größerer, kapitalintensiver Vorhaben eingesetzt. Dazu zählen der Bau eines Handels- oder Tankschiffes, die Errichtung von Windparks, aber auch die Durchführung von Filmvorhaben oder die Beteiligung an anderen Unternehmen.
Diese Vorhaben bieten sich an, da sie dem Anleger eine weitaus höhere Nachsteuer-Rendite als klassische Anlageformen bieten. Die bis 2005 gerne genutzten Steuerstundungsmodelle spielen seit der Reform, die in diesem Jahr durchgeführt wurde, keine Rolle mehr.